Klein gegen Groß
„Klein gegen Groß“ heißt eine bekannte Samstagabend-Quizsendung für die ganze Familie. In kurzweiligen Duellen treten sich jeweils Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene gegenüber. Immer geht es um eine Fähigkeit, welche die Kandidatinnen und Kandidaten mitbringen. Da kann ein Mädchen alle Liedtexte von Helene Fischer auswendig und ein Bub balanciert auf einem Medizinball in Rekordzeit durch einen Parcours. Erwachsene, meist Prominente, sind nun aufgefordert, es den jungen Herausforderern gleich zu tun und sie sogar noch in ihrer Leistungsfähigkeit zu übertreffen. Studiogäste dürfen ihren Tipp abgeben, wer den Wettbewerb gewinnt. Dabei fällt auf, dass es durchaus oft gelingt, dass die kleinere Person am Ende die Nase vorne hat. Das kann an dem jugendlichen guten Gedächtnis liegen oder an der größeren Gewandtheit und Beweglichkeit des jungen, noch unverbrauchten Körpers.
Irgendwie macht das Mut, dass nicht immer nur das vermeintlich Mächtige, Perfekte, Ausgereifte die beste Leistung erbringt. Es kann auch Überraschungen geben. Menschen können buchstäblich über sich hinauswachsen, so klein sie auch sind.
Dafür gibt es sogar biblische Beispiele. Eine Begebenheit, welche das wohl am besten illustriert, findet sich im Text über die Auseinandersetzung zwischen David und Goliath. Es ist hier sprichwörtlich geworden, dass der vermeintlich Schwächere, weil Kleinere, niemals unterschätzt werden sollte (vgl. 1 Sam 17). Jesus führt diesen Gedanken weiter, wenn er so handelt: „Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf“ (Mt 18,2-5).
Die Gegenüberstellung „Klein gegen Groß“ findet also auch Raum in der Heiligen Schrift und auch hier wird deutlich: Es ist nicht gesagt, dass das Große und Mächtige gewinnt